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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 160

1849 - Münster : Coppenrath
160 37 Elephanten von Karthagena auf und überschritt den Ebro. In kurzer Zeit, aber nur nach einem äußerst blutigen Kampfe, unterwarf er sich das ganze zwischen diesem Flusse und dem Pyrenäengebirge gelegene Land und ließ zur Deckung desselben den Unterfeldherrn Hanno mit 11,000 Mann zurück. Er selbst überstieg mit 50,000 Fußgängern und 9000 Reitern die Pyre- näen und durchzog rasch das südliche Frankreich, über Ruscino, das heutige Russillon, Narbonne, Nismes (Nemausus). Gegen das Ende des Septembers kam er an die Rhone, über die er zwischen Orange und Avignon setzte. Hier kam es zu einem blutigen Vorpostengefechte. Der römische Cónsul Scipio, wel- cher auf seiner Fahrt nach Spanien zu derselben Zeit bei Mar- seille landete, und erst hier Kunde von dem Übergange seines Gegners über die Pyrenäen erhielt, war entschlossen, ihm hier den Weg zu verlegen und schickte eine Abtheilung Reiter aus, Erkundigung einzuziehen. Zu demselben Zwecke hatte auch Han- nibal eine Reiterschar abwärts geschickt, die bald mit der römi- schen in einem zwar kleinen aber blutigen Gefechte zusammentraf, wie zum Vorspiel der großen Kämpfe, die bald folgen sollten. Dem römischen Cónsul wich er listig aus. Er wandte sich nörd- lich längs der Rhone, ging dann über die Jsere (Zsara), welche in die Rhone fließt und langte, gestärkt durch die Bündnisse gal- lischer Fürsten, in der letzten Hälfte des Oktobers an dem Fuße der Alpen an. Hier aber schien die Natur der Gegend seinem Siegeszuge eine Grenze setzen zu wollen. Zn der Mitte zwischen Italien und Gallien ragt in furcht- barer Höhe das Alpengebirge, gleichsam als eine feste unüber- steigbare Mauer zwischen beiden Ländern aufgethürmt. Rings- umher starret alles von Eis und Schnee, zackige Felsenspitzen ra- gen bis in die Wolken hin. Hier war nicht Stadt nicht Dorf; kein gebahnter Weg führte über das entsetzliche Gebirge. Nur wilde Thiere schweiften umher und halbwerwilderte Menschen, die, erstarrt von Kälte, in elenden Hütten oder in Felsenschluch- ten ihr trauriges Leben zubrachten. Hierüber sollte nun zum erstenmal ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und Gepäck, und das gerade in der rauhen Herbstzeit, wo Alles um so schrecklicher war, zumal für die Karthager, die aus dem heißen Afrika kamen. Betroffen stand das Heer vor

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 283

1849 - Münster : Coppenrath
283 drinischen Mathematikers Sosigenes, einen neuen Kalender, der nach ihm der Julianische genannt wird D- Jedoch bald rief ihn von dieser friedlichen Sorge für das Staatswohl der letzte Kampf mit der Gegenpartei nach Spa- nien ab (im Septbr. 46). Hier hatten sich nach der Schlacht bei Thapsus, unter Casus und Ser tus, den Söhnen des Pompesus, die noch lebenden Freunde des Vaters und alle äch- ten Republikaner mit einer bedeutenden Streitmacht gesammelt. Vergebens hatte Cäsar zuerst seine Unterfeldherrn gegen sie ab- geschickt. Er selbst mußte sich an die Spitze seines Heeres stel- len; und unter den Mauern von Munda kam es (im März 45) zu einer Schlacht, der schrecklichsten und gefahrvollsten, welche Cäsar je geliefert hatte. Mit kalter Todesverachtung drangen die Pompesaner in die Reihen ihrer Gegner ein, schon wichen diese bestürzt zurück; da warf sich Cäsar selbst, mit den Waffen in der Hand, in die vordersten Reihen des Feindes und die Gefahr, in welcher setzt das Leben des Feldherrn schwebte, befeuerte seine Truppen mit neuem Muthe, und der Sieg ward endlich errungen. Diese Schlacht, in welcher Cäsar nach eige- nem Geständnisse nicht für den Sieg, sondern für das Leben kämpfte, führte rasche Entscheidung herbei. Die meisten Führer, unter ihnen Cnesus selbst, waren mit 30,000 Waffengefährten gefallen; Casus flüchtete in das nordöstliche Spanien. Munda, vor dessen Mauern die Cäsarianer einen Leichenwall errichteten, wurde erstürmt, dann Corduba, dessen Befehlshaber in den Flammen starb. Hispalis (Sevilla) öffnete dem furchtbaren Sieger freiwillig ihre Thore. Innerhalb weniger Wochen war ganz Bätica beruhigt und so der Bürgerkrieg, welcher beiden Theilen 170,000 Todte kostete, beendigt. '0 Der Kalender war durch die willkürlichen Einschaltungen der Pon- tifices so in Unordnung gerathen, daß man z. B. die Erntefeste im Frühlinge feierte. Man hatte nämlich bei der Jahresrechnung nicht weniger als 80 Tage ausgelassen. Um nun den Kalender völlig in Ordnnng zu bringen und ähnliche Verwirrungen für die Zukunft zu verhüten, wurden nicht allein die fehlenden Tage zugesctzt, so daß das Jahr der Verbesserung, 46, im Gan- zen 445 Tage zählte, sondern auch angeordnet, daß von da an jedes Jahr zu 365 Tagen gerechnet, alle vier Jahre aber noch ein Tag eingeschaltet wer- den solle.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 382

1849 - Münster : Coppenrath
382 K. 83. Kriegswesen. Nom war ein Militärstaat, und zum Kriegsdienste im Felde war jeder römische Bürger von 17 bis 45 Jahren verpflichtet oder vielmehr berechtigt; denn der Kriegsdienst galt in der bessern Zeit als Ehre und nothwendige Bedingung zur Erlangung von Staatsämtern. Nur die Proletarier, die Capite censi und die Freigelassenen wurden erst zu Marius Zeiten zum Kriegsdienste herangezogen. Beim Ausbruche eines Krieges wurde auf dem Marsfelde die Aushebung vorgenommen, und die Ausgehobenen verpflichteten sich alsdann durch einen Eid (sacramenlum) zum unbedingten Gehorsam gegen die Befehle ihres Feldherrn. Auch die Bundesgenossen mußten Contingente stellen. Die ausgeho- bene Mannschaft wurde in Legionen gebildet, und der Einrich- tung derselben lag bis auf die Zeiten der punischen Kriege die Centurienverfassung des Servius Tullius zu Grunde (S. 62 und 63). Die Legion bestand ursprünglich aus 3 Abtheilungen oder Bataillonen, jede zu 1200 Mann, von denen die beiden ersten schwer bewaffnet waren, die letzte leicht bewaffnet. Später, seit Camillus, bestand sie aus 5 Abtheilungen (Iiastati, princi- pes, triarii, rorarii, accensi), jede aus 15 Manipeln, jede Ma- nche! aus 2 Centurien, einer römischen und einer lateinischen, jede Centurie aus 30 Mann außer dem Centurio, also im Ganzen .aus etwa 45 00 Mann zu Fuß; dazu kamen 3oo Mann Reite- rei, die gewöhnlich auf der linken und rechten Seite der In- fanterie standen; daher die Benennung alae. In der Folge stieg die Stärke einer Legion auf 6000 Mann und darüber. Das Fußvolk war in drei Schlachtcolonnen aufgestellt. Die Uastati bildeten das Vordertreffen, dieprincipes das Mitteltreffen, die Triarii das Hintertreffen oder die Reserve. Den Triariern folg- ten noch die Rorarii, Schleuderer und Accensi, Ersatzmänner, welche zwei Klassen jedoch später aufhörten und mit den Vilites, einer Art Voltigeurs oder leichter Infanterie vertauscht wurden. Zwei Legionen bildeten in der Regel ein consularisches Heer, das durch die Hülfstruppen der Verbündeten bedeutend verstärkt wurde. Unter Marius hörte die Aufstellung der Truppen nach Manipeln, und der dreifache Unterschied der Legionsoldaten, der Hastaten, Prineipes und Triarier auf, und es wurden Co hor- ten errichtet, jede zu 400 bis 500 Mann; eine Einrichtung,

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 124

1849 - Münster : Coppenrath
124 anerkennen. Sie verlangten völlige Gleichstellung wie dem Na- men so den Hoheitsrechteu nach, und waren entschlossen, diese nöthigen Falls durch die Gewalt der Waffen zu erzwingen. Sie schickten deshalb Gesandte nach Rom und forderten auf drohende Weise Theilnahme an dem Consulat, Senat und allen höheren Ämtern der Republik, die fortan mit Latium einen Staatskörper bilden sollte *)• Als dieser Antrag mit dem höch- sten Unwillen zurückgewiesen wurde, brach der Krieg los, welcher mit der völligen Unterwerfung der Latiner endete. Beide Con- suln, Manlius Torquatus und Dccius Mus, zogen in Eilmär- schen nach Samnium, vereinigten sich dort mit den Samnitern, brachen dann in Campanien ein und lagerten sich am Vesuv, gegenüber den Latinern und deren Verbündeten. In der Nacht vor dem Angriffe sollen beide Consuln ein und dasselbe merk- würdige Traumgeficht gehabt haben. Es erschien ihnen eine Gestalt in riesiger Größe und verkündete, daß der Sieg dem Heere beschieden sei, dessen Feldherr sich den Göttern der Unter- welt weihen würde. Sie vereinigten sich daher, daß Manlius den rechten und Decius den linken Flügel befehligen, und der- jenige, dessen Truppen zuerst weichen würden, sich den Göttern weihen sollte. Außerdem wurde beschlossen und bekannt gemacht, daß kein Soldat bei Todesstrafe anßer dem Gliede sich mit dem Feinde in einen einzelnen Kampf einlassen dürfe. Unglücklicher Weise mußte der Cónsul Manlius diese Strafe an seinem eigenen Sohne vollziehen. Dieser war mit einem Trupp Reiter auf Kundschaft ausgeschickt und stieß auf eine feindliche Reiterschar, dessen Anführer ihn zum Zweikampfe herausforderte. Er nahm die Forderung an, erlegte seinen Gegner und kehrte wie im Triumphe mit der Siegcsbeute in's Lager zurück. Der Vater war hart genug, an den Buchstaben des Gesetzes zu halten. Zuerst krönte er den Sohn als Sieger, dann aber ließ er ihn, als Übertreter der Kriegeszucht, im Angesichte des erschrockenen Heeres, von den Lictoren enthaupten. — Als die beiderseitigen Heere mit einander handgemein geworden waren, fing endlich der linke römische Flügel zu weichen an. Da gedachte Decius i) „Unum populum, unam rempublicam fieri (oportet), et, ut im perio eadem sedes sit, idemque omnibus nomen. Liv. Viii. 5.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 162

1849 - Münster : Coppenrath
162 Wie erschrak Hannibal, als er sein Heer musterte! Über die Hälfte war umgekommen. Nur noch etwa 26,000 Mann Fußvolk und 6000 Reiter hatte er bei sich. Er suchte die am Fuße des Gebirges wohnenden Gallier, die ohnehin Feinde der Römer waren, auf seine Seite zu bringen und mit ihnen sein Heer zu verstärken. Nachdem er seine Truppen einige Zeit sich hatte erholen lassen, griff er zuerst die Hauptstadt der Tauriner an, die das ihnen angebotene Bündniß nicht hatten eingehen wollen, und eroberte sie. Dadurch gewann er Lebensmittel für sein Heer und das Vertrauen der Gallier, die jetzt haufenweise in seine Dienste traten. §. 39. Kannibal's Siege in Italien. (218—203). Das hatte sich wohl kein Mensch in Rom gedacht, daß der junge Afrikaner, wenn man ihn auch sonst wohl als einen unternehmenden Kriegeshelden kannte, mit einem ganzen Heere, auf ungebahnten Wegen, in der kalten Herbstzeit über die Alpen gehen würde, über welche sich kaum im Sommer ein Reisender ohne Führer wagte. Man hatte vielmehr einen Angriff zur See erwartet. Sobald der Consul P. Cornelius Scipio in Massilia über die Absicht des Hannibal Gewißheit erhalten hatte, schickte er seinen Bruder, Cnejus Scipio, (später „Afrikanus" ge- nannt), mit einm Theile seines Heeres nach Spanien; er selbst kehrte nach Italien zurück, um hier den Hannibal zu erwarten. Demnach wurde der Schauplatz des Krieges ein dreifacher. Scipio traf mit dem Hannibal an dem Ticlnus (Tessino), ei- nem von den linken Nebenflüssen des Padus, zusammen, und es kam hier (218) zu einem hitzigen Reitergefechte, in welchem Scipio geschlagen und schwer verwundet, nur durch seinen sieben- zehnjährigen Sohn aus der Lebensgefahr gerettet wurde. Der Ausgang dieser Schlacht setzte die Römer in Erstau- nen, aber schreckte sie nicht. Schleunigst wurde der andere Con- sul Sempronius mit seinem Heere aus Sicilien herüberge- rufen. Dieser, hofften sie, würde schon den verwegenen Alpen- zügler gegen das Gebirge zurückwerfen und ihn dort sammt sei- nen erstarrten Soldaten vernichten. Nach einigen Schwierigkei- ten vereinigten sich beide consularischen Heere an dem Flusse Trebia, einem der rechtsher strömenden Zuflüsse des Padus.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 163

1849 - Münster : Coppenrath
163 Sempronius hoffte, obne Mitwirkung des noch kranken Scipio die Feinde besiegen zu können, und ließ in hastiger Siegeseile seine Trup- pen durch den Fluß waten, um den jenseits stehenden Feind an- zugreifen. Der schlaue Hannibal wußte eine sehr günstige Stel- lung gegen die Römer zu gewinnen, so daß diesen ein kalter Wind Regen und Schnee in's Gesicht trieb. Die abgematteten römischen Truppen wurden hier in demselben Jahre 218 völlig geschlagen, und die Blüthe des Heeres vernichtet. Ganz Ober- italien ging jetzt zu dem Sieger über, und mehr noch als durch Waffengewalt gewann er es durch schonende Milde. Mit dem Frühlinge des Jahres 217 rückte er in Etrurien ein. Der Weg dahin führte durch die Niederungen und Moor- gründe des Arno. Dieser war aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten bis an die Kniee im Wasser waten. Den Pferden gingen die Hufe ab, die Lastthiere blieben im Schlamme stecken; Hannibal selbst verlor durch eine von den Dünsten der Sümpfe erregte Entzündung ein Auge. Und kaum war er auf dem Trockenen, so rückte ein großes Heer unter dem Cónsul Flaminius gegen ihn an. Hannibal lockte dasselbe durch ver- stellte Flucht in das von Bergen umschlossene Thal am See Trasimen (Lago di Perugia), dessen aufsteigender Nebel sei- nen Hinterhalt verbarg. Und fünfzehntausend Römer wurden erschlagen, sechstausend gefangen; Flaminius selbst stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Das Blutbad war so ent- setzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heißt. Der Weg nach Rom stand jetzt dem Sieger offen: allein er wollte zuvor die Uuterthanen der Römer zum Abfalle bewegen und mit sich verbünden, dann auf die gewaltige Stadt selbst losgehen. Darum zog er mit gemächlicher Langsamkeit längs dem adria- tischen Meere durch das Gebiet der Umbrer, Picenter, Marru- ciner, Frentaner, Peligner nach Apulien, von da nach Campanien. Die Römer verkannten das Gefährliche ihrer Lage nicht und wählten den O. Fabius Mari mus zum Diktator. Die- ser hatte vor, den Krieg gegen seinen listigen Gegner vertheidi- gungsweise zu führen. Vorsichtig hielt er sich mit seinem Heere auf den Höhen der Berge, von wo aus er ihn ganz genau be- obachten konnte. Rechts und links, rückwärts und vorwärts, 11*

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 278

1849 - Münster : Coppenrath
278 um den Schein der Republik zu bewahren, die Dietmar nieder, ließ sich für das folgende Jahr znm Consul wählen und setzte dann mit seinen geübten und abgehärteten Legionen nach dem südlichen Jllprien über, wo Pompejus eine große Land- und Seemacht unterdessen zusammengebracht hatte. Alle Verbündeten in den östlichen Ländern hatten Truppen und Schiffe geliefert. Das Landheer bestand aus etwa 50,000 Mann und dehnte sich in seinen Lagern von Dyrrhachium bis Thessalonich aus. Die Flotte bestand aus 500 Schiffen, mit denen er die ganze Ost- küste des adriatischen Meeres beherrschte. Das Hauptquartier des Pompejus war in Thessalonich. Dieses galt für den Sitz der auswärtigen Republik, hier waren auch die beiden Consuln und der Senat, der zweihundert Mitglieder zählte. Jedoch nichts konnte den Math des Cäsar beugen. Im Anfänge des Jahres 48 ging er von Brundnsinm aus mit sieben Legionen unter Segel und landete glücklich an der Küste von Epirns. Hier nahm er im raschen Zuge Oricum und Apol- lonia und wandte sich dann gegen Dyrrhachium, den Haupt- waffenplatz des Pompejus; indeß Cäsar's Unterfeldherr M. An- tonius, durch des Meisters Kühnheit und Glück angefeuert, mit der zweiten Heersäule von fünf Legionen nach Epirns zu ihm herüberkam. Pompejus, der seinem Gegner unaufhaltsam entgegenrückte, erreichte jedoch früher Dyrrhachium; und nun sah sich Cäsar gezwungen, ihm gegenüber am Flusse Apsus ein ver- schanztes Lager zu beziehen. Allein Mangel an Lebensmitteln und ein ungünstiges Gefecht nöthigten ihn, sich nach Thessalien zurückzuziehen wo sein Legat Cnejus Domitins gegen Metellus Scipio befehligte. Langsam folgte Pompejus und suchte eine Schlacht zu vermeiden; er hoffte den Feind durch Mangel auf- zureiben. Allein durch Glück, Eitelkeit und Kampflust der zahl- reichen vornehmen Jugend vorwärts gedrängt, wagte er am 20. July 48 die entscheidende Schlacht bei P h a r s ä l u s. In dieser erfocht Cäsar durch seinen vortrefflichen Schlachtplan mit 23,000 Mann einen vollständigen Sieg über das noch einmal so starke Heer der schon siegestrunkenen Optimaten. Während der Flucht und Niederlage der Feinde sprengte Cäsar wiederholt durch die Schlachtreihen, mit dem lauten Rufe: „Schonet der Bürger!" Diese Worte gewannen ihm mehr, als die Schärfe des Schwer-

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 301

1849 - Münster : Coppenrath
301 Vaterlandes erklärt worden wären. Abendland und Morgenland rüsteten wider einanderantonius sammelte seine Flotten und Heere in Samos und Ephesus, wohin die Königin ihn begleitete. Anstatt aber durch raschen Angriff auf Italien den noch ungerüsteten Gegner zu unterdrücken, vergeudete er die kostbare Zeit in Schwelgereien mit der Cleopatra, so daß der unermüdliche Octavian seine Flotte und Mannschaft nach Grie- chenland hinüberbringen konnte. Im Frühlinge des Jahres 31 stellten sich die beiderseitigen Flotten dei dem akarnanischen Vor- gebirge Actium einander gegenüber auf, während die Land- heere an den entgegengesetzten Ufern des ambracischen Meer- busens eintrafen. Antonius war dem Gegner durch seine Land- macht, noch mehr aber durch seine Seemacht überlegen. Erstere bestand aus 100,000 Mann zu Fuß und 12,000 zu Pferde, die Flotte aus 800 Schiffen. Octavian dagegen hatte nur 80,009 Mann zu Fuß, bloß seine Reiterei war der feindlichen gleich. Am meisten stand seine Flotte der feindlichen nach, sie zählte nur 250 Schiffe. Aus Furcht vor den gegenseitigen Streitkräften standen sich die Nebenbuhler lange fast unthätig gegenüber. Unterdessen trug der große Seeheld Agrippa, welcher die Flotte Octavian's be- fehligte, einzelne Vortheile davon, die, obgleich an sich unbe- deutend, doch die Zufuhr an Lebensmitteln dem Antonius er- schwerten. Diese Unfälle und der Umstand, daß einzelne seiner Anhänger bereits zur Gegenpartei übergingen, bestimmten ihn, den Feind anzugreifen; nur war er unentschlossen, ob zur See oder zu Lande. In dem hierüber gehaltenen Kriegesrathe stimmte man für eine Landschlacht; allein Cleopatra setzte den Beschluß durch, die Entscheidung einer Seeschlacht zu überlassen. So kam es am 2. September 31 zu der folgenreichen Schlacht bei Actium. Mit Muth und Anstrengung wurde von beiden Sei- ten gefochten, und lange blieb der Ausgang zweifelhaft. Wäh- rend die Schlacht noch unentschieden und am heftigsten tobte, verließ Plötzlich die erschrockene Königin mit ihren 60 Schiffen das Gefecht. Das sah Antonius, und wie vom Wahnsinne ge- ') Selbst die Knaben in Rom schieden sich schon für ihre blutigen Raufereien in Antonianer und Cäsarianer.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 294

1849 - Münster : Coppenrath
294 schiffte sich mit seinem Heere zu Brundusium, Octavian zu Rhegium ein, und Beide landeten zu Dyrrhachium. Lepidus blieb als Consul in Rom, um in ihrem Rücken Stadt und Land zu schirmen. Brutus und Cassius hatten unterdessen ihre Provinzen, Macédonien und Syrien, behauptet und sich Asiens bis an den Euphrat bemächtigt. Auf die Kunde von den Schreckenscenen in Rom und dem Anzuge der zwei Gewalthaber vereinigten sich die beiden republikanischen Freunde zu Sardes, schifften sich zu Abydus mit einem Heere von 100,000 Mann nach Europa» ein und bezogen in Macédonien in der Ebene von Philippi ein getrenntes Lager. Bald hierauf trafen auch die Triumvirn mit einem eben so starken Heere ein; Antonius lagerte sich dem Brutus, Octavian dem Cassius gegenüber. Noch nie hatte man so zahlreiche Heere gesehen, welche das Schicksal der Republik entscheiden sollten. Nach wechselnden Vorpostengefechten wurde von dem Ungestüme der beiden Heere die erste allgemeine Schlacht hervorgerufen (42). Der Ausgang blieb zweifelhaft; auf beiden Seiten wurde der rechte Flügel geschlagen. Brutus brachte die Legionen des Octavian, der am Schlachttage krank war, in Unordnung. Aber während er die Flüchtigen mit zu weniger Vorsicht verfolgte, brach Antonius in die Scharen des Cassius ein und zerstreuete sie. Cassius glaubte, die ganze Armee sei geschlagen, und ließ sich in der Bestürzung von einem seiner Freigelassenen tödten. Eine Reiterschar, welche ihm der siegende Brutus zu Hülfe sandte, hatte er für eine feindliche gehalten^). Sofort zog Brutus die getrennten Lagerstätten zusammen und beobachtete zwanzig Tage lang unerschütterlich den schon früher gewählten Grundsatz der Abwehr. Bereits gedachte der Feind, bei steigendem Mangel an Lebensmitteln, des Aufbruchs; als die nicht mehr zu zügelnde Kriegeslust der Republikaner eine zweite Schlacht herbeiführte, die endlich ganz zu ihrem Verdea den ausfiel. Verzweifelnd an der Rettung der Republik, gab sich jetzt auch Brutus den Tod 4 5). Sein Beispiel wurde von 4) Brutus empfand tief die Größe des Verlustes und rief unter Thrä- nen: „Es war der letzte Römer!" Piui. Brut. c. 44. 5) Es ist merkwürdig, daß die Mörder Casar's alle innerhalb 3 Jahre

10. Die alte Geschichte - S. 178

1872 - Münster : Coppenrath
178 Meer von der einen, und das steile Oeta-Gebirge von der anderen Seite nur einen schmalen Steg gelassen hat, hielt der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen verbndeten Truppen. Teixes lachte berlaut, als er hrte, da dieses Huflein seine Millionen aufzuhalten gedchte und sich zu dem Kampfe wie zu einem Feste schmckte. Er schickte Boten hin, ihm sofort die Waffen auszuliefern. Komm und hole sie!" war die Antwort. Und als den Griechen gesagt wurde, der Feinde seien so viele, da die Sonne verdunkelt wrde, wenn sie ihre Pfeile abschssen, erwiederte ein Spartaner kalt: Um so besser, dann werden wir im Schatten fechten." Noch zgerte Xerxes mit dem Angriffe. Er konnte es sich nicht als mglich denken, da diese Handvoll Menschen wirklich Widerstand leisten wrde, und lie ihnen vier Tage Zeit, zur Besinnung zurckzukehren und abzuziehen. Aber sie wichen nicht und wankten nicht. Da lie er seine Asiaten gegen den Hohl-weg losstrmen. Hier standen die Griechen, dicht geschlossen, Mann an Mann, in der Linken den Schild, der sich wie eine eherne Mauer vor der Reihe herzog, gegen welche die Pfeile der Barbaren klirrend zurckflogen; mit der Rechten streckten sie einen Wald langer Lanzen vor sich hin. Schar auf Schar strmte heran und suchte den Wald zu durchbrechen, aber immer wurden sie der die Leichen der Ihrigen zurckgeworfen. Terxes whlte die Tapfersten seines Heeres, die unsterbliche Schar genannt. Auch sie fielen. Kein Perser mochte mehr den Angriff wagen. Xerxes sprang wiederholt von seinem Throne, von wo aus er dem Kampfe zusah, und wthete und tobte und lie seine Scharen mit Geieln in den Hohlweg, als in ihr sicheres Grab, peitschen. Auch am folgenden Tage behauptete Leonidas gegen alle Angriffe fest seinen Posten. Hier wre vielleicht schon die groe Macht der Perser gebrochen, htte sich nicht selbst unter den anwohnenden Griechen ein Ver-rther gefunden. Ephialtes hie der Elende. Dieser entdeckte dem persischen Feldherrn einen geheimen Fupfad der das
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